Donnerstag, 15. Juli 2010

Tour de Velo - 900 km mit dem Rad durch Südfrankreich




Heute melde ich mich mal wieder nach längerer Zeit. Ich konnte es nicht lassen und habe auch diesen Urlaub wieder auf dem Fahrrad verbracht. Diesmal wurden ganze 13 Tage daraus. Start war in Bordeaux und meine erste Route führte mich direkt ins ca. 400 km entfernte Carcassonne im Südosten Frankreichs. Als Burgenliebhaberin einfach ein Muss. Danach ging es mit dem CORAL-Zug zurück nach Bordeaux und von dort aus mit dem Rad an der Gironde entlang bis hoch zur Ile d´Oléron und danach direkt am Atlantik entlang wieder zurück bis nach Bordeaux. Im Gegensatz zur meiner Tour durch die Schweiz hatte ich diesmal immer schönes Wetter, Temperaturen zwischen 32 und 40 Grad und da ich meine Flüge bereits im Februar gebucht hatte, konnte ich diesmal auch nicht so einfach "fliehen", was aber auch gar nicht nötig war :-)

1. Tag 26.7.2010 - Stuttgart - Cadillac
Nun war es endlich soweit! Mein Fahrrad war verpackt, das Gepäck stand bereit und ab ging es zum Stuttgarter Flughafen. Erstaunlicherweise verlief alles komplikationslos. 40 Euro Zusatz-kosten für das Fahrrad als "Sportgepäck", dann noch durch die Kontrolle und nun konnte meiner Tour durch Südfrankreich fast nichts mehr im Wege stehen. Der Flug nach Paris war kurz und schmerzlos. danach hatte ich iüber 4 h Aufenthalt. da ein RER-Ticket vom Flughafen Charles-de-Gaulle und zurück aber gleich mit 18 Euro zu Buche geschlagen hätte, machte ich mit dem kostenlosen Shuttlebus eine Flughafenrundfahrt. die war auch sehr lustig *g*. Eher nervig war die Nachkontrolle des Handgepäcks eines übereifrigen franz. Beamten. Der mokierte natürlich meine Klebebandrolle, die ich fürs Fahrradverpacken benötigt hatte. mit 15 Minuten Verspätung starteten wir nach Bordeaux. 19.30 Uhr hatte ich mein Rad endlich wieder zusammengebaut und die Reise ins Ungewisse konnte beginnen, und zwar bei 32 Grad im Schatten!
Die Luft reicht nicht, die Pumpe will nicht, 32 Grad auch nach 20 Uhr. Das schlägt auf die Stimmung.Und weit und breit kein Bordeaux in Sicht, denn der Flugplatz ist ja in einem Vorort dessen. Dann endlich.. der Moloch Bordeaux. An jeder Ampel ROT! Und das aller 50 m. Es geht nicht vorwärts. Ich beginne die Stadt zu hassen. Die Vororte nehmen kein Ende. Googlemaps führt mich von Pontius nach Pilatus. Aber von Beautiran keine Spur. Irgendwann - kurz nach 22 Uhr und Fahrten über sehr belebte Fernverkehrsstraßen, vorbei an Schafherden und schönen Chateaus - komme ich nach Beautiran. Beau = schön ist hier fast nichts. Der Campingplatz existiert gar nicht! Was nun? Ich ziehe meine Warnweste (in F bei Dunkelheit Pflicht) über und zuckel weiter, auf der Suche nach einer Bleibe.

4 Hotels haben geschlossen, große Hunde verfolgen mich. Es wird immer später. Irgendwann nach Mitternacht treffe ich endlich auf die Garonne und auf den Ort Cadillac mit seinem berühmten Schloss. Dort ist noch ein Straßenfest im Gange. Ich frage die Nächstbeste, die Richtung Park zeigt *Da ist ein Campingplatz*. Hurra! Zu früh gefreut. Ein schmiedeisernes Tor mit großem Vorhängeschloss versperrt mir den Zutritt. Entnervt schiebe ich das Rad in den kleinen Park, hole den Schlafsack raus und nächtige auf der Parkbank. C´est la vie.Leider wird die Nacht dann doch nicht so ruhig, wie gewünscht, denn eine Gruppe Halbwüchsiger hat sich dazu entschlossen, das angrenzende Freibad widerrechtlich zu benutzen. Bei den Temperaturen durchaus nachvollziehbar. Aber als sie dann in den Park kommen und mich erblicken, habe ich doch einen Augenblick Angst, die sich dann aber als völlig unbegründet erweist. Sie haben ihren Spaß und ziehen wieder ab. Es ist mittlerweile 3 Uhr morgens und weit und breit nirgends Erwachsene, die sich daran stören würden.

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