Montag, 19. Juli 2010

5. Tag - Deyme - Carcassonne - 96 km

Heute führte mich der Weg weiter den Canal du Midi entlang nach Carcassonne. Sehr schön anzuschauen sind die Ortschaften Villefranche-de-Lauragais und Castelnaudary. In einem kleinen Ort gab es plötzlich nicht mehr nur einen Kanal, sondern 3 Stück und nirgends ein brauchbarer Hinweis, welcher denn nun der Canal de Midi sein könnte. Ich fragte einen sehr alten Angler, der mir erstaunlicherweise nicht auf französisch, sondern sofort auf englisch antwortet. Das hatte ich zuvor auch noch nicht erlebt. Er entschuldigte sich sogar für sein angeblich nicht perfektes Englisch (wenn der wüsste, wie schlecht meines ist *g*). So alt, wie er war, könnte er glatt noch als Alliierter im 2. WK mitgewirkt haben.

Aber kaum, dass das Departement Haute Garonne zu Ende war, begann das Ungemach in Form eines ca. 40 km langen Singletrails. Ich hätte nie gedacht, dass meine Winterfahrerfahrungen einmal im Hochsommer bei Sand und unwegsamem Gelände zum Tragen kommen würden. Mit Trekkingrad und Gepäck macht so eine Tour über Kurz oder Lang wirklich keinen Spaß mehr. Zudem war es wieder besonders heiß und mein Getränkeverbrauch stieg ins Unermessliche. An einer sehr schönen Schleuse (eigentlich waren es 3 Schleusen, die stufenweise angelegt waren) gönnte ich mir dann eine Orangina und einen riesigen Eisbecher. Die Kellnerin fragte ich auf französisch, wann denn endlich Carcassonne in Sicht käme. Sie meinte lachend, dass es nur noch 15 min. Fahrtzeit wäre. Anfangs dachte ich, sie hätte das auf ihr Moped bezogen, aber als ich nach 15 min. wirklich eine Stadt erblickte, und das mit wirklich allerletzter Kraft, bejahte eine Passantin, dass dies in der Tat Carcassonne wäre. Ich hätte ihr am Liebsten die Füße geküsst - so fix und fertig war ich mit der Welt. Der defekte Gepäckträger hatte auch meine letzten Nerven geraubt, kurz vor dem Campingplatz entfernte ich das Schutzblech, dass mittlerweile auf den Reifen drückte und furchtbare Geräusche verursachte. Dann stand ich vor dem Camping de Cite. Hurra! Und für 9.80 Euro bekam ich ein schönes, schattiges Plätzchen. Sogar ein Pool war vorhanden. Herz, was willst du mehr!

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